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#21 Lukas Sustala, Ökonom & Autor

Nach vier Studienjahren Dr. iur. und während die Konkurrenz noch hinter dem Eisernen Vorhang schlummerte, ging es auch auf der Karriereleiter zügig voran. Nach absehbarer Zeit war die Eigentumswohnung refinanziert und zu allem Überfluss ist man heute auch noch stolz darauf, dass betrunken Auto zu fahren ja ohnehin niemanden gestört hat. Die schöne alte Welt der Babyboomer.. Dass die Generation der Millennials es einmal besser hat als ihre Eltern, scheint in Anbetracht prekärer Jobverhältnisse, unleistbarer Mieten und nicht enden wollender Ausbildungszeiten als utopisch. Die Gegenüberstellung dieser beiden Welten, ob in jener Darstellung überspitzt oder nicht sei dahingestellt, weitet sich derzeit zu einem astreinen Generationenkonflikt aus. Genau damit hat sich der Ökonom und Autor Sustala intensivst beschäftigt und zeichnet in seinem neuen Buch “Zu spät zur Party” das Bild einer Generation, die in vielen Belangen größere Herausforderungen vorfindet als die Elterngeneration. Ob die Party tatsächlich vorbei ist, finden wir jetzt heraus - in der neuen Folge des beatframes Podcasts.

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„Zu spät zur Party – Warum eine ganze Generation den Anschluss verpasst“

„Die ersten Gäste sind schon verschwunden, einige wenige haben volltrunken die Tanzfläche in Beschlag genommen und von den Vorräten ist kaum noch etwas vorhanden.“ Mit diesem treffenden Bild beschreibt der Ökonom und Publizist Lukas Sustala die wirtschaftliche Situation der Millennials, jener Generation, die heute zwischen 20 und 37 Jahren alt ist und zu welcher der Autor selbst zählt.

Die Vorgängergenerationen, unter ihnen die sogenannten Babyboomer der Nachkriegsjahre, lebten in einer Zeit des Aufschwungs, in der ein zentraler Leitsatz war: Unseren Kindern wird es einmal besser gehen! Für die Millennials hat sich der Ausblick hingegen wesentlich eingetrübt.

Denn wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Die Finanzkrise 2008 hat viele Millennials zu einem Zeitpunkt getroffen, als sie gerade am Beginn ihrer beruflichen Karriere standen. Die Folgen sind zerklüftete Lebensläufe, wackelige Sprossen an den Karriereleitern und späte Familiengründungen. Und im Vergleich zu ihrer Elterngeneration eine sehr bescheidene Einkommensentwicklung.

Aber das sind nicht die einzigen Probleme, mit denen junge Menschen zu kämpfen haben. Das Machtverhältnis zwischen Jung und Alt ist ungleicher denn je und die goldene Ära des Wohlfahrtsstaates droht mit dem Pensions- bzw. Renten-Eint ritt der zahlenmäßig weitaus größeren Babyboomer-Generation unterzugehen. Die Staatsschulden in westlichen Ländern sind so hoch wie nie zu vor, die Mieten in den Städten für die Zuzügler kaum leistbar und die Umweltfrage lauter denn je.

Lukas Sustala zeichnet in seinem Buch das Bild einer Generation, die in vielen Belangen größere Herausforderungen vorfindet als ihre Vorgänger. Eine Generation, die tatsächlich zu spät zur Party kam.

Zum Autor:

Mag. Lukas Sustala, geboren 1986, studierte Journalismus und Volkswirtschaftslehre in Wien. Bis 2014 war er als Wirtschaftsjournalist für die Tageszeitung Der Standard tätig, später Chefredakteur von NZZ.at. Seit 2018 ist er als stellvertretender Direktor bei Agenda Austria tätig und leitet dort den Fachbereich „Steuern, Budget und Finanzmärkte“.

Das Buch von Lukas Sustala – Zu Spät zur Party



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